Helge Schneider

„Wo gehst du denn jetzt schon wieder hin?“
„Ja, ich geh zum Jazz.“
„Und wer spült?“
„Die Frage lasse ich jetzt offen.“

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ZEIT: Verfolgen Sie als Jazz-Fan eigentlich die aktuellen Entwicklungen? Zurzeit gibt es plötzlich eine wahre Flut von Jazz-Sängerinnen…

Schneider: Mit Sicherheit hat das mit den Waldorfschulen zu tun. Die Absolventinnen sind jetzt in dem Alter…

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ZEIT: Haben Sie das Gefühl, sich durch Jazz zu verwirklichen? Der Komponist Steve Reich meinte mal, es interessiere ihn überhaupt nicht, wenn jemand auf die Bühne käme und so spielte, wie er sich fühle.

Schneider: Ich spiele ja nicht, wie ich mich fühle, sondern ich bin der, der da spielt. Das ist ein Unterschied. Und ich fühle mich dann so, wie ich spiele. Ich gehe auf die Bühne, um zu spielen, nicht, um den Leuten zu zeigen, wie ich mich fühle. Aber andererseits möchte ich besonders viel Gefühl in meine Musik legen. Hm, hm … viele Aspekte. Aber Steve Reich kommt ja aus einem ganz anderen Lager. Das ist ja so, als ob Stockhausen … lass mal überlegen … etwas über Olli Dittrich sagen würde.